Tipps für die Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen
Mehr als fünf Liter Wasser werden pro Tag und Kopf für die Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet. Das macht deutlich: Trinkwasser ist ein wesentlicher Baustein unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Die Trinkwassergüte entlang des Fließweges zu gewährleisten, sollte angesichts dessen eine Selbstverständlichkeit sein. Weshalb es in diesem Zusammenhang wichtig ist, Trinkwasser-Installationen fachgerecht in Betrieb zu nehmen? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Trinkwasserqualität entlang des Fließweges
Die Trinkwassergüte von der Quelle bis zur Zapfstelle unterliegt im Wesentlichen vier Einflussfaktoren: hygienegerechte Temperaturhaltung, regelmäßiger Wasseraustausch, ausreichend Durchströmung und konstante Beobachtung des Nährstoffangebots. Bei der Inbetriebnahme der Trinkwasser-Installation gilt es konsequenterweise, diesen sogenannten Wirkkreis der Trinkwassergüte zu kontrollieren und die damit verbundenen Regelungen einzuhalten.
Neben Stagnation und hygienekritischen Temperaturüber- oder -unterschreitungen besteht ein erhöhtes Risiko, wenn unsauber montierte Trinkwasser-Installationen in Betrieb genommen werden. Schmutz oder stagnierendes Wasser im Rohrleitungsnetz treffen so auf den idealen Nährboden für krank machende Mikroorganismen, wie etwa Legionellen. Eine Herausforderung – denn die Reinigung eines kontaminierten Rohrleitungsnetzes ist generell recht arbeits- und zeitaufwendig.
In diesem Sinne empfehlen wir, einige Dinge vor und bei der erfolgreichen Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen zu beachten.
Schmutzeintrag bereits bei der Installation vermeiden
Bei der Installation einer Trinkwasseranlage muss Schmutzeintrag unbedingt verhindert werden. Grundsätzlich sind Installateure zum sauberen Arbeiten gemäß spezifischen Regelwerken und Normen – wie der ÖNORM B 2531 – verpflichtet.
In manchen Gebäuden gehen Trinkwasser-Installationen abschnittsweise in Betrieb. Da die Installationsarbeiten in diesen Fällen über einen längeren Zeitraum stattfinden, gibt es nicht selten halbfertige Installationsabschnitte mit offenen Rohrleitungsenden. Wichtig für die Gewährleistung der Trinkwassergüte: Diese Enden müssen immer zugestopft werden, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern – selbst wenn die Arbeiten nur vorübergehend unterbrochen werden.
Trinkwassergüte: Risikofaktoren bei der Installation minimieren
Auch beim Installieren selbst besteht die Gefahr einer Verunreinigung, etwa beim Löten zum Abdichten von Gewindeverbindungen. Sicherer ist in diesem Fall die kalte Pressverbindungstechnik. Dabei kommen weder Log noch Flussmiteel oder Hanf zum Einsatz. Viega Österreich war orreiter in der Entwicklung lötfreier Pressverbindungen und bietet hochwertige Systeme wie Raxofix für individuelle Ansprüche.
Risiken durch Überflutungen auf der Baustelle
Ein oft unterschätztes Risiko, das zur Verunreinigung einer Trinkwasser-Installation führen kann: das Eindringen von Wasser durch Überflutungen auf der Baustelle. Selbst ein heftiger Regenguss reicht manchmal aus, um Rohre und Verbinder, die auf der Baustelle gelagert sind, zu überschwemmen. Dabei gelangen Schmutz, Fremdstoffe und Bakterien in die Rohre und Verbinder, was eine erhebliche Gefahr im Hinblick auf Trinkwasserhygiene darstellt.
Verschmutzte Rohre müssen vor Inbetriebnahme gespült werden. Die Installation unverpackter Komponenten kann erst nach einer sorgfältigen Reinigung erfolgen. Selbst bei verpackten Bauteilen braucht es eine eingehende Prüfung, ob Wasser und damit auch Schmutz durch die Verpackung eingedrungen sein könnten.
Falls Bauteile durch Überflutung mit Wasser in Kontakt gekommen sind, ist eine sogenannte orientierende Untersuchung der fertiggestellten Trinkwasser-Installation notwendig. Auch eine Überprüfung auf Pseudomonaden, den berüchtigten Pfützenkeimen, ist dabei anzuraten. Gegebenenfalls müssen Teile der Trinkwasser-Installation, die noch in der Bauphase waren und vom Hochwasser betroffen wurden, vollständig erneuert werden.
Dichtheitsprüfung
Sowohl die Dichtheits- und Belastungsprüfung als auch die anschließende Befüllung der Trinkwasser-Installation mit sauberem Trinkwasser sind mit höchster Sorgfalt durchzuführen. Die Protokollierung der einzelnen Schritte in der Übergabedokumentation stellt sicher, dass ein hygieneorientiertes, einwandfreies Prozedere der Inbetriebnahme eingehalten wird.
Der Dichtheitsprüfung kommt in puncto Trinkwasserqualität dabei eine eigene Bedeutung zu.
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Trockene Dichtheitsprüfung durchführen
Um das Risiko der Verkeimung zu minimieren, wird die Dichtheitsprüfung einer Trinkwasser-Installation heute meist „trocken“ durchgeführt, sprich mit Druckluft oder Inertgas. Die Verwendung von inerten Gasen ist besonders in Gebäuden mit erhöhten hygienischen Anforderungen angebracht, um Kondensation in den Rohren zu vermeiden.
Die Dichtheitsprüfung mit Luft wird dann durchgeführt, wenn längere Stillstandszeiten bis zur Inbetriebnahme zu erwarten sind. Und außerdem, wenn die Leitungen nicht vollständig gefüllt bleiben oder die Korrosionsbeständigkeit eines Rohrwerkstoffs in einer teilentleerten Leitung gefährdet ist.
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Dichtheitsprüfung mit Wasser vor Dauerbetrieb
Immer enn eine Dichtheitsprüfung mit Wasser erfolgt, muss ein regelmäßiger Wasseraustausch in der gesamten Trinkwasser-Installation sichergestellt sein – mindestens alle sieben Tage. In solchen Fällen sollten ein Spülplan erstellt und die regelmäßigen Spülungen protokolliert werden. Andernfalls trägt das installierende Unternehmen das Risiko einer möglichen Verkeimung und muss gegebenenfalls eine Desinfektion der Trinkwasser-Installation durchführen.
Mit den hochfunktionalen Spülsystemen von Viega lässt sich der Spülprozess automatisieren. Stagnationsgefährdete Rohrleitungsabschnitte werden dabei zeit- und/oder temperaturabhängigen automatischen Spülungen unterzogen. Entdecken Sie die qualitativ hochwertigen Produkte, wie etwa die WC-Elemente mit integrierter Hygienespülung unserer Prevista-Serie!
Was man bei der Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen beachten muss
Die hygienegerechte Installation und Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen sind von entscheidender Bedeutung, um die Trinkwassergüte entlang des Fließwegs zu erhalten. Es ist wichtig, Schmutzeintrag während der Installationsphase zu verhindern, indem offene Rohrleitungsenden und zwischengelagertes Rohrmaterial geschützt werden.
Zusätzlich sollte bei der Installation auf die Verwendung von sauberen Komponenten geachtet werden, insbesondere nach Überflutungen oder Wassereinbrüchen. Die Durchführung einer trockenen Dichtheitsprüfung mit Druckluft oder Inertgas wird empfohlen, um das Risiko einer Verkeimung zu minimieren. Bei einer Dichtheitsprüfung mit Wasser muss ein regelmäßiger Wasseraustausch sichergestellt sein, um Verunreinigungen entgegenzuwirken.
