Kompetenzfeld Trinkwasser
Maximale Trinkwassergüte – ein lebenswichtiger Faktor
Wasser ist elementar für das Leben. Und sauberes Trinkwasser stellt weltweit wohl das wertvollste Gut überhaupt dar. 2010 haben die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zum Menschenrecht erklärt. Auch in Österreich ist optimale Trinkwasserhygiene allerdings keine Selbstverständlichkeit.
Das wichtigste unserer Lebensmittel: Trinkwasser!
Ob Krankenhäuser oder Hotels: Vor allem in Gebäuden, die saisonal unterschiedlich ausgelastet sind, ist der Erhalt der Trinkwassergüte ein heikles, aber zentrales Thema. Denn Wasser ist nicht nur Leben, Wasser „lebt“: Von der Quelle zum Zapfhahn kann es sich verändern und zum Beispiel durch Verkeimung zum Gesundheitsrisiko werden. Planung, Installation und Betrieb von Trinkwasser-Versorgungsanlagen gehen daher mit großer Verantwortung einher.
Was ist im Sinne der Trinkwasserhygiene entscheidend? Welche Regelwerke gelten in Österreich? Und welche wichtigen technischen Regeln sind konkret bei der Trinkwasser-Installation zu beachten? Viega hat Antworten auf all diese Fragen. Mit umfassendem Wissen, gezielten Produktentwicklungen und einem ganzheitlichen Hygienekonzept helfen wir Ihnen dabei, die Trinkwassergüte aufrechtzuerhalten.
Denn das ist unsere Kernkompetenz – seit mehr als 125 Jahren.
Wirkkreis der Trinkwassergüte
Hygienegerechte Temperaturhaltung, regelmäßiger Wasseraustausch, ausreichende Durchströmung und konstante Beobachtung des Nährstoffangebots: Das sind die vier entscheidenden Einflussfaktoren im sogenannten Wirkkreis der Trinkwassergüte. Um diese nachhaltig zu schützen, müssen alle vier Aspekte in gleicher Weise berücksichtigt werden.
Daher konzipieren wir bei Viega unsere Systeme stets ganzheitlich: Mit innovativen Produkten und Lösungen in der Trinkwasser-Installation kontrollieren wir, was unmittelbaren Einfluss auf die Wasserqualität hat – vom Hausanschluss bis zur Entnahmestelle.
Einflussgröße #1: Temperatur
Trinkwasserqualität ist eine Frage der Temperatur: In Umgebungstemperaturen zwischen 20 und 55 Grad Celsius fühlen sich zahlreiche pathogene Mikroorganismen besonders wohl – und genau deshalb sollte dieser Temperaturbereich im Sinne der Trinkwasserhygiene gemieden werden. Für kaltes und warmes Trinkwasser gelten folgende Richtlinien betreffend Temperaturen:
- Trinkwasser kalt (PWC): immer so kalt wie möglich und max. 20 °C in der gesamten Trinkwasser-Installation bis zur Entnahmestelle (lt. Robert-Koch-Institut)
- Trinkwasser warm (PWH): über 55 °C im gesamten zirkulierenden System, um die Bildung von Bakterien wie Legionellen deutlich zu reduzieren (lt. aaRdT, allgemein anerkannte Regeln der Technik)
Einflussgröße #2: Wasseraustausch
Eine wichtige Formel bestimmt den Wasseraustausch: „≥ 1 x / 7 d“.
Die Aussage: Bei Trinkwasser-Installationen, die der europäischen Norm entsprechend betrieben werden, muss das Wasser mindestens innerhalb von sieben Tagen vollständig ausgetauscht sein – in allen Teilstrecken, im Trinkwasser-Erwärmer und über alle Entnahmestellen hinweg. Idealerweise werden Trinkwasser-Installationen so geplant, dass sich der Wasseraustausch an jeder Entnahmestelle mindestens alle drei Tage sicherstellen lässt.
Grund dafür: Die Vorschriften zum Erhalt der Trinkwassergüte sind streng, und entsprechende Hygiene-Fragen werden in Österreich in der ÖNORM B5019 beantwortet. Deren Anwendung reduziert das Risiko der Gesundheitsgefährdung für Verbraucher durch stagnierendes Wasser an nicht (regelmäßig) genutzten Entnahmestellen.
Einflussgröße #3: Durchströmung
Eine aus trinkwasserhygienischer Sicht ebenfalls wichtige Größe: die Dynamik der Wasserbewegung in der Trinkwasser-Installation. Hier wird zwischen dem Wasseraustausch und der Durchströmung, also der Strömungsgeschwindigkeit, unterschieden. Denn: Selbst, wenn die Temperaturen und das Nährstoffangebot in den Rohrleitungen für mikrobielles Wachstum nicht ideal sind, kann dieses trotzdem stattfinden. Zwar langsam und nur, sofern genügend Zeit zur Verfügung steht. Also wenn sich das Wasser gering bis gar nicht bewegt, was
- einen Wasseraustausch verhindert und
- insbesondere in überdimensionierten Leitungen häufig der Fall ist.
Bei ausreichender Durchströmung bildet sich durch die vorhandenen Scherkräfte ein relativ stabiler Biofilm. Stagniert das Wasser, erzeugt dieser Stillstand eine lose Ansammlung von Bakterien, die sich ablösen und in der Folge die Gesundheit der Verbraucher beeinflussen können. Neben der regelmäßigen Nutzung der Entnahmestellen ist daher auch eine an den Bedarf angepasste Dimensionierung der Rohrleitungen entscheidend. Herstellerspezifische Zeta-Werte helfen bei der exakten Berechnung.
Einflussgröße #4: Nährstoffe
Bakterien brauchen Nährstoffe, um zu wachsen und sich zu vermehren – im Falle der gesundheitlich bedenklichen C-heterotrophen Bakterien sind das organische Kohlenstoffverbindungen. Die Bakterien befinden sich unter anderem in Biofilmen von Trinkwasser-Installationen und in der aquatischen Phase des Trinkwassers. Nährstoffe gewinnen sie sowohl aus Installationswerkstoffen wie auch aus dem eingespeisten Trinkwasser.
Ziel sollte es daher sein, das Nährstoffangebot für diese Organismen im Blick zu behalten. Das bedeutet: Insbesondere in kritischen Bereichen ist die chemische Zusammensetzung des Wassers regelmäßig zu überprüfen. Werden die Nährstoffe und damit auch die Bakterien in Rohrleitungen reduziert, erhöht das die hygienische Stabilität des Trinkwassersystems.
Trinkwasser-Installationen von Viega in der Praxis
Ganz grundsätzlich werden drei Basisanforderungen an Trinkwasser-Installationen gestellt:
- Nutzungskomfort (Wassermenge, Temperatur, Schallschutz)
- Anlagenbetrieb und Werterhalt (sicher, nachhaltig, energieeffizient)
- Erhalt der Trinkwassergüte
Unsere Referenzen zeigen, wie Viega es kontinuierlich schafft, diese Anforderungen und die gültigen Normen zu erfüllen. Klassisches Einfamilienhaus, Hockeyhalle, Gymnasium, Studentenwohnheim und Krankenhaus: Was haben all diese Gebäude gemeinsam? Sie besitzen Trinkwasser-Installationen von Viega!