Einblicke in den Techniker-Alltag
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten braucht es, um bei Viega Österreich als Techniker arbeiten zu können? Was sind die Projekte und Kundenanliegen, die den Berufsalltag auszeichnen? Wie entwickelt sich das Unternehmen weiter, und welche Entwicklungen bestimmen die Branche? Wir haben bei Techniker Franz Landershammer nachgefragt.
Das Interview: Franz Landershammer
Franz, du bist seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen Viega Österreich tätig. Was genau ist deine Aufgabe oder deine Rolle im Unternehmen?
Ich habe bereits 2011 begonnen, für Viega Österreich zu arbeiten. Hauptsächlich bin ich Produkt- und Anwendungstechniker im Innendienst. Das bedeutet: Ich bin viel am Telefon, biete technische Beratung an und unterstütze Kunden bei der Planung ihrer Projekte.
Franz Landershammer (Technischer Support & Seminarleiter), Viega GmbH
Gibt es einen Bereich in deiner täglichen Arbeit, der für dich besonders bedeutsam ist?
Grundsätzlich ist meine Arbeit sehr vielfältig und abwechslungsreich. Zum einen führen wir spezielle Berechnungen betreffend Trinkwasserhygiene durch. Zum anderen berechnen wir aber auch Heizungsrohrnetze – ein Bereich, in dem die Bauteilaktivierung beziehungsweise die Deckenkühlung von Gebäuden große Themen sind.
Gerade bei der Trinkwasser-Installation sind der Berechnungsprozess an sich, die Anpassung der Installationsart an das jeweilige Gebäude und die Simulation in der firmeneigenen Software Viptool für mich immer noch extrem spannend. Was mich außerdem begeistert: Jedes Projekt ist anders – und wir können jedem Kunden individuell zugeschnittene Lösungen bieten!
Kannst du ein konkretes Projekt aus deinem Berufsalltag nennen, das dir im Gedächtnis geblieben ist?
Unzählige! Ich erinnere mich aber an eine kürzlich abgeschlossene Trinkwasser-Installation für den Produktionsbetrieb einer namhaften österreichischen Firma. Aufgabe war es, das Rohrleitungssystem sowohl für die Büroräume als auch für die Produktionsbereiche umzusetzen. Die Infos vom Kunden kamen gut strukturiert bei uns an und mein Kollege, der Planerberater im Außendienst, hat mich tatkräftig unterstützt. Der Daten- und Informationsfluss lief einfach rund. Viptool ermöglichte es mir, präzise und zügig zu arbeiten, wobei ich auch neue Funktionen der Software testen konnte. Es hat mich gefreut, wie reibungslos und effizient alles funktioniert hat.
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten braucht es, um deinen Job ausführen zu können?
Das Wichtigste: eine gute Grundausbildung. Ich habe vor mittlerweile mehr als 20 Jahren an der HTL in Vöcklabruck im Maschinenbau/Technische Gebäudeausrüstung und Energieplanung maturiert. In meiner Arbeit geht es aber neben den Regelwerken, den Einbauvorschriften und den nationalen Gegebenheiten immer auch um das Produkt, das wir herstellen und vertreiben.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, den Produktlebenszyklus zu kennen und in jedem einzelnen Bereich Erfahrungen zu sammeln – von der Produktentwicklung und -zulassung über die Planung, Berechnung und Ausschreibung bis hin zur Montage. Ich konnte all diese Stationen in meiner beruflichen Laufbahn bei Viega durchlaufen, aber auch in einem Planungsbüro und als Projektleiter Erfahrungen sammeln. Und nicht zuletzt habe ich die Produkte beim Bau meines Eigenheims selbst eingebaut, von der Fußbodenheizung bis zu diversen Rohrsystemen. Wenn man wie ich als allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger mit Schadensfällen konfrontiert ist, weiß man außerdem, was auf einer Baustelle passieren kann und worauf man achten muss.
Was bei den telefonischen Beratungen ganz entscheidend ist: Man muss gut zuhören und sich in den Kunden hineinversetzen können. Vor welchen Herausforderungen steht er aktuell? In einem nächsten Schritt gilt es dann, diese Probleme ganz individuell abzuarbeiten.
Mit welchen Anliegen melden sich Kunden bei dir?
Das ist ganz unterschiedlich. Das geht los bei der Planung und reicht bis hin zu bestimmten Eigenschaften, die das Produkt erfüllen muss, damit es für den individuellen Anwendungsfall passt. Auch mit Montagefragen kommen Kunden auf uns zu. Wenn es um ein elektronisches Bauteil geht, gebe ich Auskunft zum Betrieb und zu Einstellungsarten. Es gibt zudem konkrete Anfragen zu unserer Planungssoftware Viptool.
Du hast vor mittlerweile zwölf Jahren begonnen, für Viega Österreich zu arbeiten. Seit diesen Anfängen hat sich bestimmt im Betrieb einiges getan. Wie hast du diese mehr als zehnjährige Reise erlebt? Was hat sich aus technischer Sicht verändert?
Tatsächlich hat sich in den vergangenen zehn Jahren in unserem Betrieb einiges getan. Allein in Hinblick auf das Produktportfolio kann man von einer herausragenden Entwicklung sprechen, die Viega im letzten Jahrzehnt vollzogen hat. In unseren Anfängen wurden lediglich einfache Rohre mit Zubehör angeboten. Mittlerweile stellen wir unseren Kunden ganze Rohrleistungssysteme zur Verfügung – inklusive der passenden elektrischen Systeme.
Auch die Trinkwasserhygiene – ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt – hat stetig an Relevanz gewonnen. Neben den Rohrsystemen ist dieser Bereich sicherlich einer unserer Schwerpunkte. Die Produkte und Software-Systeme werden stetig weiterentwickelt.
Stichwort Produktinnovationen: Welche Initiativen und Strategien gehen in diesem Bereich von Viega aus?
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Die Presstechnik
Die Presstechnik von Rohrsystemen ist mit Sicherheit eine Innovation, bei der Viega eine große Rolle gespielt hat. Das Unternehmen war eines der ersten – wenn nicht das erste – in den 1990er-Jahren, das entsprechende Lösungen produziert und vertrieben hat.
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Das Kompetenzfeld Trinkwasser
Zusätzlich ist das Bewusstsein hinsichtlich der Trinkwasserhygiene beim Planer und beim Installateur ganz anders als vor zehn oder 12 Jahren. Viega wirkt tatkräftig mit, dieses Bewusstsein zu schärfen und entsprechende Forschungsdaten vorzulegen.
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Die Alternative Wasserstoff
Ein weiterer Bereich, der uns in Zukunft beschäftigen wird: die Ablöse von Erdgas durch Wasserstoff. Was das angeht, gilt Viega in der Produktentwicklung und in der Forschung als Branchenvorreiter. Die Systeme, die man zukünftig in Gebäuden für Wasserstoff brauchen wird, haben wir schon heute.
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Das Thema Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine große Rolle. 2035 werden wir als Firma klimaneutral sein und gehören zu den 50 „sustainability and climate leaders“. Wenn es darum geht, Energieeffizienz und neue Energien zu fördern, sind wir ganz vorne mit dabei.
Was meinst du: Welche Chancen sollten in der Branche noch stärker genutzt werden?
Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz – das sind Herausforderungen der Zukunft, und darauf sollte reagiert werden. Wir bei Viega tun das bereits heute und haben in diesen Bereichen überzeugende Produkte entwickelt. Ich denke da etwa an das Raxofix-System, das sich durch einen niedrigen Druckverlust auszeichnet. Dadurch können wir Rohrleitungen kleiner dimensionieren, was sich wiederum auf die Wirtschaftlichkeit der Installation auswirkt.
Außerdem braucht es einen unkomplizierten Austausch mit dem Kunden, um der Frage nachzugehen: Was können wir tun, damit die Handhabung, die Funktionalität und die Montage unserer Produkte besser werden? Genau deshalb beziehen wir gerne Monteure und Installateure mit ihren konkreten Wünschen und Anforderungen in die Produktentwicklung ein.
Deine Rolle im Unternehmen hat sich mittlerweile ausgeweitet. Neben der Anstellung als Techniker bist du auch als Seminarleiter und für Produktzulassungen zuständig. Das klingt sehr abwechslungsreich.
Inwiefern hast du selbst die Möglichkeit, dich weiterzubilden?
Das Unternehmen fördert unsere Weiterbildung zum Beispiel durch interne Angebote wie Trinkwasser-Seminare, bei denen Hygienetechniker regelmäßig neue Inputs geben. Neben hauseigenen Kursen und Schulungen besteht die Möglichkeit, externe Veranstaltungen zu besuchen. Besonders geschätzt habe ich die Unterstützung bei meinem persönlichen Vorhaben, ein berufsbegleitendes Wirtschaftsingenieurstudium zu absolvieren. Ein klares Zeichen hoher Wertschätzung seitens des Betriebs und meines Teams im Innendienst, das mich an Vorlesungstagen vertreten hat. Das ist schon einzigartig.
Ganz allgemein gesprochen: Was ist das Besondere an deiner Arbeit?
Bei uns am Attersee ist es sicherlich die familiäre Atmosphäre, die das Arbeiten prägt und auszeichnet. Ich arbeite mit insgesamt zehn Kollegen in einem hochmodernen Büro, der Chef sitzt gleich nebenan. Das harmonische Miteinander ist schon was ganz Besonderes. Bei uns wird der Mensch wertgeschätzt – jeder ist froh, dass man da ist und einen guten Job macht.
Für mich ist Viega noch immer ein hochinteressanter Arbeitgeber. Es entsteht unweigerlich eine Bindung, nicht nur zum Team, sondern auch zum Produkt. Am Standort Attersee – in einer Urlaubsregion – arbeiten zu dürfen, in einem hochmodernen Gebäude, das empfinde ich als großartig. Ich bin stolz darauf, dass wir dort mit den Räumlichkeiten selbst wie auch verschiedenen Schulungen Installationstechnik für Partner und Kunden erlebbar machen.
